Mein Bett, das Katzenklo

Müde und durchgeschwitzt kamen wir von einem zweitägigen Roadtrip nach Hause nach Lampuuk und wollten uns bloss noch hinlegen. Täglich sechs Stunden Scooter fahren war auch für mich nicht Ohne. Doch irgendetwas störte unsere ersehnte Mussestunde. Ein Geruch. Nein, ein Gestank. Katzenpipi. Oh nein, hatte Merdu, die gute Seele der Bungalows, etwa Jalan, Emmas Strand-Haus-und-Hof-Katze beim Saubermachen reingelassen? Mist. Verfluchter. Wir schnüffelten an allen Möbeln, Tüchern, Vorhängen, Teppichen, hoben sämtliche Möbel, Tücher, Vorhänge, Teppiche aber Eau de pipi liess sich nicht lokalisieren. Es lag beissend in der Luft. Wie Säure. Oh, diese Katze! Irgendwann gab ich auf, zündete ein Räucherstäbchen an et voilà, fort war der Gestank. Fünf Minuten später resignierte auch Emma und legte sich mit ihrem Buch wieder hin. Sie hatte kaum zwei Seiten gelesen, da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, sie sprang auf wie von der Spinne gebissen und schrie "Iiiiieeeeh it's here, I lied in catpiss. CATPISS!". Was musste ich lachen, der Bauch tat mir weh und auch wenn es mir extrem leid tat, dass sie wirklich in dieser (getrockneten) Lache Katzenpipi lag, ich konnte mich nicht erholen. Tränen liefen mir die Wangen hinunter und ich verfiel in eine Schnappatmung. Arme Emma.

Zweckmässig versuchten wir die Matratze, die wir unmittelbar und umständlich zur schmalen Tür hinausbugsierten, zu reinigen. Mit Waschmittel, mit Shampoo, mit Seife. Es war sinnlos. Hinzu kam die Tatsache, dass ich auf Katzen allergisch bin, was sich sogleich bemerkbar machte. Wir packten also einmal mehr unsere Siebensachen und fort waren wir, auf dem Weg in die grosse Stadt um bei unserer Freundin Nindy zu nächtigen. Nicht ohne den Jungs Bescheid zu geben, die Matratze mit Essig oder was auch immer zu reinigen, Hauptsache der Gestank wäre weg. Und was auch immer ist sehr passend, da ihr Englisch nicht gut genug war, um den Sachverhalt zu verstehen und umgekehrt Emmas Indonesisch um ebendiesen genauer zu erklären. Wir vertrauten darauf und sollten nicht enttäuscht werden.

Obwohl ich auch heute, ein Jahr später, als ich zurückkehrte, noch immer das Gefühl habe, in ihrem Bungalow liege ein Hauch Eau de pipi.

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