Zum ersten Mal habe ich eine meiner Sumatrageschichten bei einem Schreibwettbewerb eingereicht und tatsächlich wurde meine Kurzgeschichte zusammen mit 52 anderen in einer Anthologie veröffentlicht. Die Sammlung mit dem Titel "An der Sonne" und mit meiner Kurgeschichte über den Dschungel Sumatras (bzw. meine wahnwitzige Verirrung darin) erschien im Mai 2017. Ende Mai 2017 fand eine Vernissage mit Leseproben statt. Hier folgt die Geschichte:
Gute Menschen trifft man nicht an jeder Ecke und ich hatte das grosse Glück, in jedem Land in dem ich auf dieser Reise war, solch einzigartige, schöne, liebe, verrückte und lustige Menschen zu treffen.

Dieses Westaustralien ist ein Hit. Ein absoluter Hit. Es hat mich gepackt, bereits zum zweiten Mal. Zwei Surfsessions pro Tag. Der Homespot direkt vor der Haustür.
So schön die Zeit auch war auf Sumatra, die Surfsaison war vorbei. Was also war meine nächste Destination? Australien sollte es werden. Nachdem ich alle zu Hause damit genervt hatte, dass ich mich ach so nicht entscheiden konnte wohin (so sorry) buchte ich schlussendlich einen Flug nach Perth.

Mir blieben zwei Tage, bevor ich meinen letzten Trip vor der Heimreise antreten würde. Und ich wollte noch alles rausholen. Jeder Atemzug war Regenwald, jedes Blinzeln eine Fotografie. Diese Insel hat sich seit meiner ersten Reise so sehr in mein Herz gebrannt, dass ich genau wusste, ich würde spätestens in 12 Monaten wieder zurück sein. Aber noch war es nicht soweit. Noch war ich hier.
Müde und durchgeschwitzt kamen wir von einem zweitägigen Roadtrip nach Hause nach Lampuuk und wollten uns bloss noch hinlegen. Täglich sechs Stunden Scooter fahren war auch für mich nicht Ohne. Doch irgendetwas störte unsere ersehnte Mussestunde. Ein Geruch. Nein, ein Gestank.

Es war ein sonniger Samstagmorgen als Emma und ich gemütlich frühstückten, Eggs mit Sambal on Toast avec Avocado und Marmite. Danach packten wir unseren Rucksack und bestiegen unsere Roller. Ziel war Calang, ein - wie mir gesagt wurde - kleiner verschlafener Ort mit wunderbarer Ruhe und Aussicht. Doch wortwörtlich war der Weg das Ziel. Und dieser Weg war der schönste Roadtrip den ich je gemacht habe.
Die Zeit vergeht auf Sumatra wie im Flug und bereits nach den ersten vier Tagen war mir alles so vertraut und es fühlte sich an, als sei ich bereits wieder Monate da. So verwunderte es auch nicht, dass wir schon lange davon geredet hatten, aber erst nach gefühlten Wochen die Mission "Tube" tatsächlich auch in Angriff nahmen.

Nach ziemlich genau einem Jahr kehrte ich nach Nordsumatra zurück. Zwei Tage Zwischenstopp in Kuala Lumpur mussten aber sein, Roti Canai und Dal sind schon fast eine Tradition für mich. Bereits im Flugzeug packte mich die Vorfreude, ein Lächeln umspielte meine Lippen und ich hatte Schmetterlinge im Bauch.
Mein letzter Tag auf Sri Lanka fing an, wie der Vorletzte aufhörte: Mit Alka Seltzer. Verfluchter Arrack! Aber auf meine Kopfschmerzen und das flaue Gefühl im Magen konnte und wollte ich heute schlichtweg keine Rücksicht nehmen. Stattdessen trank ich das Acetylsalcylsäure-Gebräu auf Ex und spülte mit einem Liter Wasser nach. Diesen Tag würde ich komplett im Salzwasser verbringen.

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